"Im Leuchtturm brennt noch Licht"
Zeitzeugengespräch
Das Zeitzeugenprojekt mit Herrn Maciag und sein Besuch in Körnerpark-Viertel ist im Zusammenhang mit der Führung von Ursula Bach "Orte der Erinnerung im Körnerpark-Viertel, nationalsozialistisches Unrecht und antifaschiststisches Handeln" geplant worden.
Henryk Maciag aus Katowice, geb. 1926, war als Jugendlicher während des Zweiten Weltkriegs in einem der Zwangsarbeiterlager der Reichsbahn in der Siegfriedstraße 18/19 - also direkt im Körnerpark-Viertel - untergebracht. Der Besuch des heute 80-jährigen Herrn Maciag bietet eine der letzten Gelegenheiten, aus ersten Hand etwas über die Lebensbedingungen von Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg in Deutschland und speziell im Körnerpark-Viertel zu erfahren. Die Bewohner/innen des Viertels und sowie weitere Interessierte aus Neukölln konnten sich so am Beispiel eines Einzelschicksals intensiv mit der Geschichte ihres Stadtteils und ihres Bezirks auseinanderzusetzen. Die bisher aus den Reichsbahn-Akten recherchierte Geschichte der Zwangsarbeiterlager der Reichsbahn entlang der Siegfriedstraße wurde durch seinen Zeitzeugenbericht um einen entscheidenden Baustein ergänzt. Durch die entsprechende Pressearbeit, wurde der Blick der Öffentlichkeit auf diese wichtige Erinnerungsarbeit im Viertel gelenkt. Gleichzeitig bot der Besuch die Möglichkeit, zumindest in diesem Einzelfall das erlittene Unrecht persönlich anzuerkennen.
So 30. Sept. 2007