Neuköllner Leuchtturm
Haus- und Wohnungsvermietung Hausverwaltung Thieß

In den großen Metropolen befindet man sich einerseits aufgehoben in ihrer Umgebung und den Menschenmengen dieser Städte. Anderseits bleibt man dennoch anonym. In dieser turbulenten Zeit der Gegenwart, wo täglich durch die Medien, aber auch durch persönliches Erleben unübersehbare Nachrichten über Naturkatastrophen, Leid und Gewalt über jeden einzelnen Menschen ungefiltert hereinbrechen, wird Hass gesät und nicht Toleranz und Verständnis füreinander.

Kaum findet der Mensch einen Ort, einen Moment, wo die Freude des Daseins, wenn auch nur für kurze Zeit, erlebbar ist, um Intoleranz und Leiden vergessen zu können.

Solche kostbaren Momente kann man vielleicht noch spüren, wenn man sich auf den Weg des Erlebnisses begibt, in die Nähe Geschichtserinnernder Architektur und Kunst, im Kreis von Freunden oder allein in Erwartung eines besonderen Treffs. Solche Momente festzuhalten, sind das Wesentliche der Themen und der Inhalte meiner bildnerischen Arbeiten.

Dabei interessiert mich unterwegs, diese vielfältigen Momente, fast flüchtig, einerseits durch zeichnerische Skizzen festzuhalten und anderseits speziell mit meinem Handy schnelle Aufnahmen von bestimmten Situationen und einzelnen Menschen einzufangen.

Die Technik der Fotografie mache ich mir nutzbar, um so als wacher Beobachter und  Vorbeigehender einer alltäglichen unscheinbaren Szene, Momente der Vergänglichkeit und der  Bewegung, des Zufälligen und Unbedeutenden später in Bildern zu formen. Es scheint mir, dass diese Arbeitstechnik die Möglichkeiten der Phantasieanregung verdichtet bzw. erweitert.

Die abgebildeten Zeitgenossen auf meinen Leinwänden sollen alltäglich und vor allem allgemeingültig daher kommen. Farben und Formen erarbeitete ich in einem ständigen Prozess anhand dieser fotografischen Aufnahmen und meinen flüchtigen Erinnerungen behutsam und dadurch fast verwischt, aber energisch auf der Leinwand heraus.

So entsteht jene formgebende dynamische Linearität sowie Lichtdurchflutete und dichte Malerei die u.a. meine Bilder charakterisieren. Mag sein, dass dies Betrachterinnen und Betrachter meiner Arbeiten an den Impressionismus erinnern. Aber eigentlich beabsichtigt habe ich diese Stilrichtung keineswegs. Überhaupt geht es in meiner Malerei nicht um die Auslebung einer vorher festgelegten Richtung, eines Stils. Vielmehr beziehe ich eine gewisse offene Haltung zu den mir wichtigen Themen und den damit berührten und abgebildeten historisierenden oder zeitgenössischen Sujets. Für mich soll es gleichsam immer bedeutsam und wichtig aus dem Bild heraustreten und dennoch durch die Wahl aus einer Vielfalt der Fülle des Formenreportoires alltäglich erscheinen.

Im Laufe meiner malerischen Praxis habe ich das Montageprinzip der Malerei, durch unterschiedliche Techniken und so auch durch die fotografischen Bilder ständig vertieft. Diese zunächst widersprüchlichen Arbeitsweisen, wie eben die Benutzung der Fotografie als Experiment auf dem Weg zum Bild erscheinen mir von daher sehr anregend und ermöglichen für mich neue Fragestellungen, die nicht nur mich, in eine Vielfalt von Gedankenwelten führen können.

In diesem Sinne sind meine Bilder durchaus konzeptionelle Experimente die Widersprüchliches, Eigenes und Fremdes möglicher Weise vereint, aber den phantasievollen Zufall nicht auslässt.  

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