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Der Leuchtturm lädt ein... zur Autorenlesung:
Monika Maron
liest aus Pawels Briefe
Warum sie den Karton mit alten Briefen und Fotos, Erinnerungsstücken aus
den schrecklichsten Monaten ihrer Familiengeschichte, die zugleich die
finstersten der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert waren, völlig
vergessen hat, weiß Hella nicht. Hella ist die Mutter von Monika Maron.
Die Briefe in dem Karton stammen von Pawel Iglarz, Hellas Vater, Monikas
Großvater, der als konvertierter Jude Anfang des Jahrhunderts mit
seiner Frau Josefa aus der Gegend von Lodz nach Neukölln übergesiedelt
war, um in der Großstadt Berlin als Schneider für seine Familie ein
Auskommen zu finden. 1939 wurden sie zurück nach Polen vertrieben und
wenige Jahre später getrennt - Pawel mußte 1942 ins Ghetto Belchatow und
wurde bald darauf entweder in den Wäldern um Belchatow erschossen oder
im Vernichtungslager Kulmhof umgebracht. Die Briefe Pawels aus dem
Ghetto und die Briefe seiner Kinder an ihn sind eine ergreifende
Hinterlassenschaft, die die Enkelin bestimmt, den Weg der Erinnerung
zurückzuverfolgen.
Sa. 20.11.2010 um 19.00 Uhr
Moderation:
Ursula Bach
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Monika
Maron ist 1941 in Berlin geboren, wuchs in der DDR auf, übersiedelte
1988 in die Bundesrepublik und lebt seit 1993 wieder in Berlin. Sie
veröffentlichte u. a. die Romane ›Flugasche‹, ›Die Überläuferin‹,
›Stille Zeile sechs‹, ›Animal triste‹, ›Pawels Briefe. Eine
Familiengeschichte‹, ›Endmoränen‹ und ›Ach Glück‹, außerdem mehrere
Essaybände. Zuletzt erschien die Reportage ›Bitterfelder Bogen‹. Sie
wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter dem Kleist-Preis
(1992), dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2003) und
dem Deutschen Nationalpreis (2009).
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